Montag, 6. Februar 2023

Traum und Wirklichkeit

Manchmal gibt es Zweifel in der Zuordnung. Letzthin beobachtete ich vom Schlafzimmer im ersten Stock aus, dass ein Nachbar mit seinem Fahrzeug mit Wumms gegen den Laternenpfahl auf/neben unserem Grundstück fuhr. Die Wucht war so groß, dass sich die Kühlerhaube in der Mitte teilte. Mir entfuhr ein lautes „Ja!“ (vielleicht gar mit mehr Ausrufezeichen, aber da ich verinnerlicht habe, dass Satzzeichen keine Rudeltiere sind, lasse ich es so). Ich war dermaßen in Sorge, der Nachbar könnte meinen Freudenschrei von oben im Aussteigen gehört haben, dass ich aufwachte. Hätte mir auch schon früher auffallen können, da ich aktuell wegen neuerlicher Schimmelplage gar nicht im Schlafzimmer übernachte sondern Parterre. Schade eigentlich, denn ein Denkzettel hätte dem Nachbarn gut zu Gesicht gestanden, finde ich. Hatte er doch unter anderem vorher den Postboten angequakt. Genau den, der uns schon seit 25 Jahren verbunden und gewogen ist. Der auf der Straße mit Namen grüßt und sich sogar noch an meinen unterdessen historischen Mädchennamen erinnert. In seinen Landvogtträumen darf der Nachbar den Postillion gerne herunterputzen, in der Realität macht er das nicht ungestraft, dachte ich. Andersherum wäre mir die Geschichte lieber gewesen.
Dass an mir eine Floristin verloren gegangen ist, bleibt Tatsache.




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