Dienstag, 28. Februar 2023

Geschafft

Nur zur Erinnerung: Gestern war Montag - und doch war es einer, an dem sich das Tagewerk überraschend befriedigend anfühlte. Der Tag war gar so erfüllend, dass er entgegen meinen sonstigen Usancen bereits kurz nach 22 Uhr endete. 
Zunächst begann er mit der Suche nach dem gebuchten Transporter. Sie führte mich ein paar Kilometer auf und ab, ehe ich begriff, dass es keine Station der Autovermietung gab, sondern ich den Wagen irgendwo am Straßenrand befreien durfte. Einen Grund für den äußerst günstigen Preis musste es schließlich geben. Als ich das große Gefährt endlich nach Hause gebracht hatte (dabei die Straßenverkehrsordnung nur deswegen eingehalten habe, weil mich wohlmeinende Verkehrsteilnehmer hupend auf meine Fehler aufmerksam machten - links abbiegen ist in Hamburg wirklich sehr selten erlaubt), wurde es mithilfe des Sohnes beladen. Hier zeigte sich, was in der Spülmaschine hilft, schadet auch auf der Ladefläche eines Transporters nicht: Tetris. Die Kubikmeter waren so gut ausgenutzt, dass ich mich sorgte, wir würden den verschachtelten Sperrmüll auf dem Recyclinghof nicht mehr aus dem Auto bekommen. Diese Sorge war zum Glück unbegründet. Das Schwierigste daran war, auf den Hof zu kommen. Links Abbiegen und Beschilderung, nicht Hamburgs stärkste Seite. Zum Glück musste ich das nicht erledigen. Im sensationellen Preis war eine zweite Fahrerin enthalten. Rangieren gerne, aber längere Strecken sind mit längeren Beinen kein Spaß, weil zugunsten der Ladefläche der Sitz nicht allzu weit nach hinten geschoben werden kann. Erfreulich hingegen die nette Atmosphäre auf dem Recyclinghof. Mitarbeiter Sven, der vorher noch norddeutsch-spröde auf Fehler bei der korrekten Zuordnung von Alt-Elektro hinwies, bat mich seinen Stift und Zettel zu halten, damit er den Rest des alten Sofas mühelos wie He-Man überkopf im Altholz-Container versenken konnte, mit dem wir uns davor abmühten. Oder der PoC-Kollege, der die Transporternachbarn bestimmt anhielt, „ihre Ziese hier auszumachen“. Oder der Kollege, der mich mit dem ungewohnt großen Fahrzeug aus der Parklücke lotste und mich anschließend für mein Rangieren lobte.
Eine größere Herausforderung war, das Auto wieder loszuwerden. Ein Parkplatz ließ sich weit und breit nicht finden. Nach diversen Telefonaten mit dem Verleiher konnten wir die Abgabe zumindest telefonisch live erledigen - auf einem Parkplatz, der nur etwa einen Kilometer vom ursprünglichen Platz entfernt war. Die vorangegangenen Strapazen verlangten nach einer Stärkung. Überraschend gab es keine Mettbrötchen oder Ähnliches, sondern eine asiatische Suppe. Derart gestärkt konnten wir uns daran machen, die entstandene Leere wieder zu füllen. Ein Besuch im Möbelhaus stand an. Anstelle eines Sofas habe ich nun einen Sessel. Diesen konnte ich mit nur einem einzigen Wutausbruch montieren. Nun überlege ich, ob er nicht noch einen Zwillingsbruder bekommen sollte. Damit scheint es zu sein wie mit Kindern und Geburten. Im ersten Moment: Nie wieder! Kurze Zeit später: Warum eigentlich kein zweites/zweiter?



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