Samstag, 18. Dezember 2021

Asterix bei den Schweizern

Umständehalber hielt ich mich in der Schweiz auf. Wunderbar, wie dort alle Stereotypen aus französischen Comics bedient werden. Selbst im Dunkeln sah ich, dass es sehr ordentlich, aufgeräumt und sauber gehalten wird. Dass alles unglaublich teuer ist und dennoch - oder deswegen? - an jeder Ecke Reichtum zu erkennen ist. Busse und Züge sehen außen wie innen wie geleckt aus. Selbst öffentliche Toiletten sind so blitzeblank, dass man sich mit Freunden auf den Boden schmisse, wäre es nicht vergleichsweise kalt. In der hintersten Ecke des Genfer Bahnhofs gibt es dann einen Bereich, durch den alle müssen, die zu französischen Zügen wollen. Betrifft man den schmalen Gang zum Zoll, umgibt einen sofort eine graubraune Schmuddeligkeit, von der man vermutet, dass sie mit diversen ansteckenden Krankheiten aufwarten kann. Der Charme eines in die Jahre gekommenen Gefängnistraktes. Dann weißt du, du bist in Frankreich. Nicht nur wegen der Zollkontrolle. Das Umfeld mag schmuddelig wirken, und der Besuch einer öffentlichen Toilette ist jetzt nur noch im absoluten Notfall statthaft, aber sofort empfängt einen von jeder Stelle eine unglaubliche Höflichkeit. Die Zöllnerin glaubt mir zwar nicht ernsthaft, dass ich keine Zigaretten oder keinen Alkohol mitführe, doch sie bleibt über alle Maßen freundlich und zuvorkommend. Bienvenue en France! Und ein Glück, dass ich nicht in den See musste, weil ich Brot in den Topf fallen ließ.

(Bett 1, 2 oder 3? Ob du wirklich richtig liegst, zeigt sich, wenn das Licht ausgeht.)

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