Freitag, 2. Dezember 2022

Spät dran

Am Abend des 30. November fiel mir wieder ein, dass ich in der Vergangenheit gewisse Standards gesetzt habe, was das Adventsbrauchtum angeht. Kinder mögen volljährig sein, doch eine Adventszeit ohne entsprechenden Kalender von mir wäre ein traumatisierendes Erlebnis. 
Also ging es zum Ende des Monats nächtens noch treppauf-treppab, um wenigstens eine erste Anmutung eines Adventskalenders zu schaffen. Irgendwo habe ich gelesen, dass Effizienz intelligente Faulheit sei. Vielleicht habe ich mich mit diesem Minimalergebnis zum Dezemberstart in die etwas IQ-stärkeren Bereiche vorarbeiten können.

In preußischer Pflichterfüllung habe ich mich in der ersten Dezember-Mittagspause meines bezahlten Jobs daran gemacht, 23 weitere Tütchen zu füllen, zu dekorieren und aufzuhängen. Nennt mich Heinzelmännchen.
Fast hätte ich es geschafft, dass alle 24 zeitgleich hängen. Doch eben nur fast. In besagter Mittagspause stand der Sohn auf und verhielt sich, wie er sich als Achtjähriger zeigte: Im Treppeherunterrennen riss er die Tüte mit der 1 ab, um bereits vor Erreichen des Parterres den favorisierten Beutelinhalt im Mund zu haben und etwas wie „Mmmhhleckerfritt“ zu murmeln. Sein fortgeschrittenes Alter merkt man ihm dennoch an: Er wirft die leere Papiertüte unterdessen ins Altpapier.




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