Freitag, 17. Mai 2024

Neu im Business

Wieder einmal kann ich, anders als das fortgerückte Alter vermuten lässt, diverse erste Male verzeichnen. Zum einen kann ich mich erstmalig stolze Besitzerin einer Heizungsbürste nennen. Diese habe ich einem Kaufrausch bei Karstadt, das unterdessen natürlich Galeria heißt, zu verdanken. Sie musste sogleich ausprobiert werden. Mein Anfängerfehler: Erst beim vorletzten Heizkörper auf die Idee zu kommen, eine Maske aufzusetzen. Haut und Atemwege haben sich noch immer nicht erholt. Zum anderen durfte ich das Novum erleben, wie es ist, zum Feierabend im Supermarkt an der Kasse zu stehen und kein Geld dabei zu haben. Auch die olle EC-Karte, die ich in den Tiefen meines Rucksacks fand, war nur das, was sie schien, nämlich unbrauchbar. Nur die spanische Grundierung meines Gesichts übertünchte mein Rotwerden, vermute ich. Dabei waren alle Umherstehenden inklusive des Kassierers freundlich und verständnisvoll. Vielleicht war es mir deswegen sogar noch peinlicher. Nachdem der freundliche Kassierer geklärt hatte, dass ich nicht allzu weit entfernt wohne, durfte die Ware (mit Ausnahme der Tiefkühlfrüchte) neben ihm liegen bleiben, bis ich solvent zurück sein würde. Mit getarnter Schamesröte machte ich mich schnell auf den Weg. Um weitere Zeit zu sparen, nahm ich sogar hin und zurück (oder zurück und hin?) für eine Station die U-Bahn. Geld und brauchbare Karten befanden sich wie erwartet in der kleinen Tasche für Telefon und Kleinkram, die man jetzt in Hongkong so trägt. Ein frisch importiertes Geschenk der Nachbarn zum Geburtstag, das ich seitdem oft und gerne nutze, aber an dessen Einsatz ich mich offenkundig noch nicht vollständig gewöhnt habe. Bei meiner Rückkehr an besagte Kasse - Welche war es nochmal? Natürlich die mit der längsten Schlange. Ich hätte mich nicht so hetzen müssen. - war die Peinlichkeit einer Überhitzung gewichen. Wie gut, eine Packung Tiefkühlobst mein Eigen zu nennen! Damit lassen sich echauffierte Gesichter wunderbar herunterkühlen. Zumindest so lange, bis die rote Himbeer-Tau-Suppe nicht hinausläuft.
Ein weiteres erstes Mal: Der Besuch einer Rooftopbar in der Hafencity. Am Ende kann ich mit ihr vielleicht doch meinen Frieden machen?



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