Mittwoch, 3. April 2024

Feiertage

Dass Ostern vorbei ist, merke ich vor allem an der Spülmaschine. Sie läuft unterdessen nur noch ein- bis zweimal die Woche und nicht ein- bis zweimal am Tag. Ansonsten graut das Wetter weiter vor sich hin. Früh Aufstehen musste ich auch über die Feiertage, schließlich hat man uns kürzlich eine Stunde Freizeit geklaut. Eine Stunde weniger Schlaf ist übrigens das einzige Argument, das ich akzeptiere, wenn es um Irritationen durch Zeitumstellung geht. Bei allen anderen Malessen, die angeblich durch das riesige Durcheinander hervorgerufen werden, vermute ich Absicht. 
Die große Menge Abwasch resultierte nicht aus meinen kulinarischen Anstrengungen. Die beschränkten sich auf Frühstück und Eierkochen mit anschließendem Färben. Erstmalig habe ich es geschafft, dass sich mehr Farbe an den Eiern als an Fingern und Küche befand. Ich hatte Besuch - und passenderweise viel Platz. Die Brut befand sich in Wien. Während sie dort die Stadt erkundete, konnte ich Sightseeing in der Wahlheimat betreiben. Endlich war ich beispielsweise mal auf dem Bunker in Wilhelmsburg und konnte den spektakulären Blick bewundern, den es gegeben hätte, wäre das Grau gewichen. Außerdem waren die vielen Kilometer, die wir zu Fuß zurücklegten, bestimmt gut für die körperliche Gesundheit. Ein weiterer Unterschied zum Alltagsmodus. 
Nun ist der Spaß vorbei. Die Arbeit hat mich wieder. Allerdings bin ich manchmal abgelenkt. Nach dem Saisonhöhepunkt ist vor dem Saisonhöhepunkt. Oder eben manchmal umgekehrt. In meiner Zeitrechnung ist nur die Frage, ob Ostern vor meinem Geburtstag liegt oder danach. Diesmal davor, was bedeutet, ich muss mich um die Organisation des Tages kümmern. Wenn vollmundige Einladung auf Planlosigkeit trifft. Egal, bis Freitag ist noch lange hin! Ist doch erst Die… ach, nein… Mittwoch.
Wenigstens weiß ich nun, dass „Wien die schönste deutschsprachige Stadt“ sei, alles dort „ur-leiwand“ war, und mir semantische Finessen des Österreichischen dargebracht wurden, weil der Sohn nach vier Tagen dort das Idiom perfekt beherrscht. Mal hören, wie viel Schmäh über meine Geburtstagsfeier ergehen wird.



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