Samstag, 29. Januar 2022

An einem Samstag im Januar

Zwar bin ich noch nicht so lange wieder zurück in unserem vormals beschaulichen Dorf, doch genervt bin ich schon. Jeden Samstagnachmittag das gleiche Lied. Irgendwelche bornierten Nichtsblicker und -blickerinnen marodieren lautstark und lang anhaltend an unserer Wohnung vorbei. Ginge man nach der Lautstärke, könnte man den Eindruck bekommen, die skandierenden Demonstranten liefen direkt durch unser Wohnzimmer. Ihre musikalische Untermalung von Xavier Naidoo & Co. wird nur unwesentlich verschlechtert durch die flankierenden Polizeisirenen. Vielleicht sind doch nicht alle Cops Bastards. In jedem Fall wünschte ich mir, dass der bleierne Winter nicht zusätzlich durch solchen Blödsinn erschwert würde. Der saisonal nicht untypische Sturm, der die Demonstration heute zwar auch nicht vereitelte, sorgte für weitere akustische Akzente. Er bescherte uns zusätzlich einen Ausbruch aus dem samstäglichen Einerlei. Die Feuerwehr besuchte uns mit einer ganzen Staffel. Sie standen allesamt aufgereiht an unserem Zaun hinter dem Haus und beobachteten - alle bis auf einen , wie ihr Kollege abgefallene bzw. angeknackste Äste zer- bzw. absägte. In Sachen Arbeitsschutz gab es selbst bei den vermeintlichen Profis noch einiges an Optimierungsbedarf. Die Abstände wurden nicht eingehalten. Dabei meine ich nicht die wegen der Pandemie, schließlich trugen sie draußen alle FFP2-Masken, sondern die, die der Menschenverstand beim Hantieren mit einer Profi-Säge vorschreibt. Deutlich professioneller hingegen ihr Umgang mit der Entsorgung: Die Äste wurden in so große Stücke zersägt, dass die starken Männer von der Feuerwehr sie über den Zaun auf den Schulhof werfen konnten. Da stand schließlich der Baumstamm. Vielleicht machen wir intuitiv doch einiges richtig.

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