(Dieses Bild stammt von einem anderen Kurs.)
Montag, 30. Juni 2025
Mal was anderes
Bis zum Samstagabend war das Wochenende eine Aneinanderreihung schief gelaufener Kleinigkeiten. Dabei sollte es das erste Wochenende seit längerem sein, das ich vollständig selbstbestimmt verbringen konnte. So der Plan. Erst fing es genau in dem Moment an zu regnen, als ich die Wäsche auf dem Balkon aufgehängt hatte. Dann wurde der Sportkurs, zu dem ich mich angemeldet hatte, kurzfristig abgesagt. Um mich zu trösten, wollte ich mir einen Kaffee gönnen. Die Maschine jedoch verweigerte die Kooperation, angeblich weil sie entkalkt werden wollte. Selbstredend hatte ich keinen Entkalker im Haus. Den musste ich zunächst besorgen; irgendwann fand ich ihn sogar in unserer rumpeligen Budni-Filiale. Das Programm lief natürlich nicht durch, weil es dafür den Milchschäumer benötigt, dieser lässt sich aber nicht mehr anschließen. Sie nennen es Zirkelbezug. Ich ließ also die Entkalkerbrühe einfach so durch den Kaffeebereiter laufen. Das bewirkte zwar nicht, dass das blinkende Licht ausging, aber zumindest spuckt das Gerät, wenngleich unter wütendem orangefarbenen Protest, wieder Kaffee aus. Soweit hergestellt, war ich abends bereit, einen kleinen Kurzurlaub ins bevorzugte französische Restaurant anzutreten und vor allem sehr zu genießen. Ab da lief alles wie am Schnürchen. Selbst zum Sport bin ich mit einem Tag Verspätung gekommen. Dieser Kurs hat zwar nicht unbedingt den besten Trainer, mit dem der Laden aufwarten kann, aber es ist der, der vermutlich den höchsten Unterhaltungswert hat. Zu Beginn fragte der allzeit posende Kursleiter (oder der kursleitende Poser?) eine Teilnehmerin, wie sie heiße. Ihre Antwort war „Britta“. Also wurden wir angehalten, uns an Britta zu orientieren. Nach oftmaligem Gebrauch ihres Namens meinte der Trainer irgendwann, wir sollen uns Sybille ansehen, sie mache die Übung genau richtig. Beim Versuch, einen Blick auf die vorbildliche Sportlerin zu erhaschen, gluckerte ich bald unter. Ich konnte sie nicht finden. Dann folgte mein Blick endlich seinem Finger und ich stellte fest, er zeigte auf mich. Dadurch erhöhte sich meine Untergangstendenz weiter, diesmal weil ich so lachen musste. Ebenso wie er vorher herumgebrittat hatte, sybillte er mich anschließend fortwährend („Du machst das schon länger, Sybille? Das merkt man.“; „Sybille, nächstes Mal nimmst du dir die richtigen Hanteln!“ usw. usf.). Als mich eine andere Kursteilnehmerin fragte, ob ich wirklich Sybille heiße, war ich kurzzeitig versucht, ja zu sagen. In dem Fall hätte ich mir allerdings den Zugang erschlichen. So abgebrüht bin ich nicht.
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