Dienstag, 1. Oktober 2024

Traumhaft

Heute Nacht träumte ich, mich in Deutschland zu befinden. Nicht vollständig abwegig, aber im Moment nicht zutreffend. Unterschwellig hörte ich das Meeresrauschen, verarbeitete es gedanklich allerdings zu anhaltendem ergiebigen Regen. Möglicherweise zu Unrecht meckere ich unterbewusst am heimischen Frühherbstwetter herum. 

Ich hatte den Auftrag für eine gesichtslose Person aus meinem Umfeld ein veganes Hortensien-Steak zu besorgen. Dies versuchte ich an allen Ecken und Enden einer Shopping Mall in irgendeinem Obergeschoss. Ich ließ keinen Laden aus, selbst nicht die Bank, die sich im Umbau befand und nur mit Pappkartons an den Wänden verkleidet war. Endlich wurde ich in einem Reformhaus oder einem ähnlich protestantisch-freudlosen Geschäft fündig. Die Kassiererin sang ein Hohelied auf dieses Hortensien-Steak im Besonderen. Es sei das beste seiner Art. Ich fand, es sah eher aus wie ein Leberkäse. Doch als Nicht-Veganerin steht mir in dem Punkt kein Urteil zu. Ich brachte es in die Wohnung der mir bekannten, aber gesichtslosen Person. In deren Esszimmer befanden sich alle möglichen Aufsteller, die offensichtlich seit der Bankrenovierung entbehrlich waren (Kreditangebote, Immobilienschätzung etc.; von der blau-gelben Farbgebung her tippe ich auf die Postbank). Die erfreute Empfängerin machte die vegane Delikatesse warm, aß sie mit Genuss und unter lautem Lob auf. Um anschließend mit der gleichen Hingabe einen großen Teller spanischen Schinkens zu leeren. Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Deutung dieser Traum erfahren könnte. Aber ich bin mir ganz sicher, dass ich mit Hortensien-Steaks dem nächsten veganen Trend auf der Spur bin.

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