Dienstag, 16. Februar 2021
Winter
Einen Vorteil hat der viele Schnee immerhin: tags wie nachts sorgt er für deutlich mehr Helligkeit. Als ich gestern gegen Mitternacht ins Bett ging, hätte ich mir von den Lichtverhältnissen her einbilden können, wir befänden uns um Mittsommer. Es war allerdings zu leise. Als heute früh der Wecker klingelte, war es auch schon heller als sonst. Daneben könnte ich der dicken Schneeschicht zugestehen, dass sie sich für Workout-Zwecke eignet. Als ich uns gestern Abend Essen holte (der Sohn war vorher bereits draußen und war danach platt), entsprach der Weg nahezu einer Crosstrainer-Einheit. Dieser schmollt übrigens ob der Untreue, indem er bei Bewegung - soll vorkommen - knackt. Das nur als kleinen Exkurs. Auf meinem Besorgungsgang sah ich für die späte Uhrzeit überraschend viele Menschen. Viele Eltern kleinerer Kinder zogen müde Kinder auf Schlitten durch die Gegend. Wie gut, dass sie heute Morgen wenigstens nicht an unmenschliche Kita- und Schulstarts gebunden sind. Viele Erwachsene stapften durch den Schnee und pausierten nur, um sich auszuruhen oder zu fotografieren. Zwei junge Männer versuchten, ein Auto vom Schnee zu befreien. Der eine strahlte und war mit Verve dabei. Er rollte ihn vom Dach und baute die fetten Kugeln neben einem Hauseingang auf (in meiner Hoffnung wurde es schließlich ein Schneemann). Sein Kollege war eher lustlos bei der Sache. Schob mit bloßen Händen das lästige Zeug zur Seite und meinte dann: „Alter, meine Hände sind tot!“ Mehr Positives wird von mir über diese Jahreszeit und ihre Ausprägungen nicht zu hören sein. Ich mag den Winter nicht, mochte ihn noch nie und werde in diesem Jahr ganz bestimmt nicht damit anfangen.
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