Mittwoch, 3. Februar 2021

Herkunft

Die Kinder machten heute etwas Verrücktes. Sie kauften ein und bereiteten anschließend zusammen  ein Essen. Begünstigt wurde die Gemeinsamkeit durch die Tatsache, dass die Tochter diese Woche zur „Cheat Week“ deklariert hatte. Auf die Weise lassen sich mehr konsensfähige (im Zweifel hochkalorische) Speisen finden. Bevor sie zu ihren Besorgungen loszogen, bat ich sie noch, den Pfandbon mitzunehmen, den ich im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht nur einmal unverrichteter Dinge mit nach Hause brachte, sondern gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen. Nach mehrfacher Erinnerung der Schwester dachte der Sohn am Ende sogar an den Zettel.
Wenngleich mit viel Schneematsch und Split unter den Schuhen, aber gut gelaunt, kehrten die beiden zurück. Ehe sie sich an die Arbeit machen konnten, musste die Tochter noch etwas loswerden: „Mama, dein Sohn kommt nach dir!“ Das höre ich nicht zum ersten Mal, obwohl in letzter Zeit zunehmend seltener. Ich vermutete, sie meinte Äußerlichkeiten, doch es ging ihr um Wesenszüge: Er habe an der Kasse den Pfandbon vergessen. Der „kleine“ Bruder sei aber noch einmal  zurückgegangen und habe sich das Guthaben auszahlen lassen, schob sie anerkennend nach. Umso besser, denn somit besteht die Hoffnung, dass er in seinen jungen Jahren noch gegen die genetische Prägung angehen kann. 

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