Mittwoch, 23. Juli 2025

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Ein Tag zum Abschaffen. Wie üblich zum Schulferienanfang bleibt das hiesige Wetter anhaltend schlecht. Langsam schlägt das ewige Grau auf die Stimmung. Immerhin konnte das Melonencape Schlimmeres verhindern. Wenngleich trocken, bei der Arbeit ein Tag, an dem man sich wünschte, die Kaffeemaschine gäbe auch Schnaps her. Doch hier im Norden ist nicht alles schlecht. Anders als in Luxemburg kann man wenigstens abends einigermaßen ungestört an Getränke kommen. Dort nämlich wird es schwer, nach Konzerten an ein Glas Wein zu kommen. Sperrstunde um 23 Uhr. Die Zeit wäre unproblematisch, wenn das Auto aus der Garage loszueisen gewesen wäre. Deklariert wurde der gewählte Parkplatz als öffentlich. Weniger publik war, wie man die Schranke an der einzigen Ausfahrt zum Öffnen bewegen könnte. Zunächst musste ein Parkautomat aufgetan werden. Der versteckte sich. Irgendwann hieß es von Einheimischen, man müsse eine Gegensprechanlage betätigen, um eine Tür öffnen zu lassen, hinter der sich irgendwo ein Automat befinden solle. Nach Wartezeit meldete sich eine Stimme aus dem Off und entriegelte die Tür. Als ob das alles in der einsetzenden Dunkelheit nicht gespenstisch genug gewesen wäre, musste ich unbeleuchtete Gänge entlanglaufen, die mit „Leichenschauhaus“ und „Abschiedsraum“ beschildert waren. An irgendeinem Ende fand ich schließlich das Gerät und konnte sogar die Parkgebühr entrichten. Doch der bezahlte Parkschein war noch immer kein Garant für freie Ausfahrt. Der Schrankenöffner entpuppte sich als „Außer Betrieb“. Nur durch gutes Zureden und wahlloses Knopfdrücken entließ er vereinzelt Autos in die Freiheit. Irgendwann gelang es auch uns. Nur noch schnell etwa zehn Kilometer Autofahrt durch bergige Serpentinen. Zur Belohnung endlich Wein, serviert von einer Dame, deren Service-Orientierung zwischen DDR und Tankstelle nach Mitternacht oszillierte. Spröde kann man auch außerhalb Norddeutschlands richtig gut.





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