Wie jedes Jahr finde ich den Winter schwer zu ertragen. Und jedes Jahr wird er ein größerer Angang, scheint mir. Morgens irgendeinen Grund zu finden, in Dunkelheit und Kälte aufzustehen. Sich bei fast der gleichen Finsternis aus dem Haus zu trauen, um dann garantiert kalten Wind und mindestens Regen, wenn nicht gar Schneeregen, ins Gesicht zu bekommen. Anschließend in der U-Bahn, die bestenfalls wie nasser Hund riecht, auf viele schniefende Menschen zu treffen. Um den lichten Teil des Tages und ein paar Stunden darüber hinaus mit Arbeit zu verbringen. Danach den Rückweg anzutreten. Um zu Hause auf (selbst geschaffene) Unordnung und weitere Mahnmale zu treffen, für deren Beseitigung die Kraft fehlt. Im Dezember kommen viele Verpflichtungen und Treffen hinzu, die unbedingt noch vor Weihnachten stattfinden müssen. So viel zu Lichterglanz und Besinnlichkeit.
Als Motivation ist „Ich habe ein Dach über dem Kopf. Muss nicht im zugigen U-Bahnhof auf kaltem Boden übernachten.“ und „Ich muss mir nicht ganz so viele Sorgen über die Zukunft machen.“ zwar sinnvoll, aber auf Dauer eben nur mäßig geeignet. Vielleicht halte ich mich lieber daran, dass es keine zwei Wochen mehr dauert, bis die Tage wieder länger werden?
(Manchmal ist sogar das Licht an.)
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