Dienstag, 3. Dezember 2024

Endlich

Während ich in letzter Zeit häufig stumm war, weil außer Arbeit nichts passierte, war ich es jetzt, weil ich zunächst einmal viele Schritte und ebenso viele Eindrücke verarbeiten musste. Allem voran ein verlängertes Wochenende in Berlin. Das konnte durchgezogen werden, obwohl uns die Bahn Wackersteine in den Weg legte. Schon Anfang der Woche gab es noch größere Schwierigkeiten als sonst, die Strecke Hamburg-Berlin (oder Berlin-Hamburg) zurückzulegen. Noch am Donnerstag schien es unmöglich. Ein gewisses Umdenken lässt sich in unseren Köpfen bemerken, denn erst sehr spät und nach längerem Hin und Her kam die Idee, stattdessen mit dem Auto zu fahren. Ewig nicht mehr gemacht. Enttäuschend lediglich, dass nicht wie früher nach Gudow der Himmel aufriss. Obwohl das Wetter anfänglich nicht mit uns war, überzeugte Berlin auch in grau. Einzig der kurze Ausflug ins Theater im Osten wurde mit der S-Bahn bestritten, ansonsten streiften wir zu Fuß durch den Westen. Besonders schön: Den Adventskalender persönlich an den Sohn übergeben zu können. Er erfreute sich zusätzlich daran, an einem U-Bahnhof ausgestiegen zu sein, den es namensgleich in Hamburg und Berlin gebe. Die kleinen Freuden der Gen Z.
Zum Ende der Berlinreise ging es zurück zu den Wurzeln, eine Runde um den Schlachtensee. Zum Glück war das mit den Wurzeln nicht wörtlich gemeint, denn zu meiner Freude stellte ich fest, die Wege sind unterdessen deutlich besser geebnet als zu meiner Kindheit, als ich müde oft über die überirdischen Exemplare stolperte. Die Gespräche der anderen oszillierten zwischen „Wirtschaft ist moralisch verwerflich.“ „Voll, Dicka, voll!“ und „Is‘ dit n‘ Wettaschen?“. Bei besagtem Wetter ging’s zurück - und es hielt sich sogar bis zur Hansestadt. Die Rückkehr fiel allein deswegen nicht so schwer, weil ich am nächsten Tag den Adventskalender an die Tochter überbringen wollte. Erster Dezember inklusive erstem Advent auf der Veddel. Die Tochter warnte mich, ich solle mich „warm anziehen, es sei eisig draußen“. Verkehrte Welt kann auch ganz schön sein.











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