Mittwoch, 17. April 2019

Eine kurze Bilanz

Gestern bin ich das erste Mal mit neuem Rad und neuer Hüfte zur neuen/alten Arbeit gefahren. Beeindruckend, wie sehr sich das feststehende „Fahrrad“ von einem echten und beweglichen unterscheidet. Die kurze Strecke war anstrengend. Weniger konditionell als mehr muskulär. Doch das war nur ein Nebenschauplatz. Das eigentlich Beeindruckende war, wie schnell mir die lustige Fahrt Bilder aus alten Zeiten vor Augen brachte. Nur weil ich beim Arbeitgeber und in der Nähe des Wohnort des   Noch-Ehemannes vorbeibrauste. Damals, als die Kinder noch in der Nähe zur Schule gingen. Als ich noch zu einem anderen Arbeitsplatz fuhr.
Umständehalber bin ich ja ohnehin angehalten, mich mit der Aufarbeitung der letzten 20,5 Jahre zu beschäftigen. Es mag daraus der Eindruck entstanden sein, es sei alles schlecht gewesen - und warum hat sie den Kerl überhaupt geheiratet? Doch neben den Kindern gab es natürlich auch schöne Momente. 
Einer war der, als wir vor Jahren (wann sonst?) am Sonnabend auf dem Ökomarkt in Ottensen Schinken angepriesen bekamen. Ihren Joker holte die Dame vom Fleischerstand erst zum Ende heraus: „Der ist ohne Nitritpökelsalz.“ Daraufhin meinte der Gatte: „Ohne Nitrat? Das ist doch das Beste am ganzen Schinken! Dann nehmen wir ihn nicht.“ Unbezahlbar, der Gesichtsausdruck der Verkäuferin. 

(Das Bild zeigt selbstverständlich nicht Ottensen.)

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