Die Tochter hingegen plant akribisch ihre neue Wohnstätte. Sie geht eifrig mit ihrer Freundin und baldigen WG-Partnerin auf Flohmärkte und - wie gestern - in „ranzige Second Hand-Läden“. Als sie vom letzten Ausflug zurückkehrten, fragte ich sie, ob sie erfolgreich gewesen seien. Ja, erklärten mir beide strahlend. Die Freundin habe kleine Weingläser mit ihrem Initialbuchstaben erstanden und sie selbst einen Bildband über Tabak und die Freuden des Rauchens. Vielleicht ganz gut, dass ich mich eher um Kirschen auf der Torte wie Besteck, Decken und Wasserkocher für die Kinder kümmere.
Mein eigener Ausgleich fand nur in der Traumwelt statt. Immerhin. Nachdem der langjährige Ex-Chef mir irgendwann tatsächlich steckte, ich müsse aufpassen, „dass ich nicht vollkommen vertonne“, konstatierte der neue ehemalige Vorgesetzte zumindest in einem meiner letzten Träume, ich habe „erschreckend abgenommen“. In echt habe ich vielleicht abgenommen, aber erschreckend kann der Gewichtsverlust bei mir schon lange nicht mehr sein. Die vermeintliche Äußerung ist umso unrealistischer, als der Bis-Vor-Kurzem-Chef nicht für hiesige Klimaverhältnisse gemacht zu sein scheint: bei jedem etwas böigen Windstoß - und die gibt es hier öfter - befürchtet man, dass er umgepustet wird. Egal, für ein wenig virtuelle Nettogerechtigkeit reicht es allemal.
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