Freitag, 22. November 2024
Es geht los
Meine Erfahrungen der letzten Jahre hätten mich schwören lassen, es gebe Menschen, die Adventskalender herstellen und solche, die welche bekommen. Die Schnittmenge sei gleich null. Doch heute wurde ich eines Besseren belehrt, denn ich bekam ein wahres Premium-Modell geschenkt. Und so bin ich in lieblosen Zeiten gerade voll der Liebe.
Mittwoch, 20. November 2024
Jetzt aber ernsthaft
Manchmal überrasche ich mich selbst. Als ich gestern Abend nach Hause kam und noch nicht müde genug fürs Bett war, habe ich den zweiten Adventskalender fertig gestellt. Nach getaner Arbeit war ich zwar stolz auf mich, aber weiterhin entfernt vom Einschlafen. Dann eben im Bett lesen. Deutlich nach Mitternacht legte ich pflichtschuldig das Buch weg. Anschließend hätte ich einmal durch die gesamte Wohnung saugen (nicht möglich, ohne die Nachbarn zu stören) und feucht wischen (nicht möglich, weil mein guter Freund, der Zentrifugalwischmob kaputt ist) können. Für die Steuererklärung fehlte mir die Konzentration. Ähnlich verlief der Rest der Nacht. Die gute Nachricht: Jetzt ist wieder alles normal, ich bin müde.
Dienstag, 19. November 2024
Plötzlich Winter
Bisher schob ich jedes Jahr am 30. November/1. Dezember eine Nachtschicht, um den Adventskalender für die Brut fristgerecht fertig zu stellen. Selbst als nur noch 24 Beutelchen für ein Kind aufzuhängen waren, blieb es bei diesem Ritual. Kaum dass alle ausgezogen sind, klappt es bereits Mitte November. Gestern Abend der erste für den Export nach Berlin, demnächst dann auch der zweite, den lediglich eine Überführung auf die Veddel erwartet. Während ich einerseits stolz auf mein Zeitmanagement bin, frage ich mich andererseits, warum ich diese Saison so früh dran bin. Eventuell habe ich mehr Zeit, weil ich weniger mit Wegräumen und Essenbeschaffung verbringe? Vielleicht bin ich nach vielen Jahren Erfahrung unterdessen besser organisiert? Oder liegt es daran, dass ich mich nicht um die Installation kümmern muss (bloßes In-Beutel-Stecken und In-Die-Gewünschte-Reihenfolge-Bringen ist weniger aufwändig)? Es wird vermutlich ein ewiges Mysterium bleiben. In der gewonnenen Zeit kann ich mehr arbeiten und mir parallel überlegen, welche Weihnachtsdekoration ich dem erstmals kahlen Treppengeländer angedeihen lasse. Und erziele am Ende netto keinen Gewinn.
Dienstag, 12. November 2024
Dunkel
Die Jahreszeit kann nichts. Keine neue Erkenntnis - und von mir aus Gründen schon mehrfach, geradezu regelmäßig, vorgebracht. Und doch schafft sie ein paar Highlights. Ich meine nicht Kürbisse oder Gemütlichkeit. Beim Laubfegen konnte ich beispielsweise den Parkplatz der Nachbarn aussparen, die mich nicht grüßen (beziehungsweise meinen Gruß nicht erwidern). Kindisches Verhalten meinerseits, ich weiß, aber verschaffte mir dennoch eine wärmende Genugtuung. Zumindest bis zu dem Moment, als der Nachbar sein Auto wieder auf den Platz stellte und mein Kunstwerk nicht mehr zu sehen war. Ohne fallende Blätter jedenfalls wäre das Spielchen nicht möglich gewesen. Dann wären mir allerdings auch der leichte Nieselregen und die zwischen dem Laub platzierten Kackhaufen und benutzten Kondome erspart geblieben.
Mit dem Online Banking geht es mir ähnlich wie mit dem Herbst. Vollkommen klar, dass es/er sich nicht umgehen lässt, ich will es/ihn trotzdem nicht. Beide lassen mich spüren, dass sie mit mir mindestens genauso wenig anfangen können wie ich mit ihnen. Jeder meiner Versuche mit dem Online Banking endet in einer weiteren Episode aus „Mein Leben im Zirkelbezug“. Um mich registrieren zu können, brauche ich eine TAN, um eine TAN zu erhalten, muss ich meine Telefonnummer in der Registrierung hinterlegen. Und immer so weiter. Ich frage mich wirklich, wie andere Menschen diese Hürden nehmen. Wenn irgendwann die letzte echte Filiale der letzten Bank schließt, werde ich wohl oder übel dazu übergehen müssen, meine Golddukaten im Sparstrumpf unter der Matratze zu deponieren. Bis dahin werden hoffentlich noch einige Herbste vergehen.
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